Unsere Wünsche an den Wettergott wurden lediglich zu 50% erfüllt. Das mit den winterlich kalten Temperaturen hat schon gepasst, die schneebedeckte Landschaft wurde uns nicht spendiert. Leider… aber…

unser Adventgrillen war trotzdem ein absolutes kulinarisches Grill-Highlight.

Wie nicht anders zu erwarten, wurde die geplante Speisenabfolge von unserem Obergilleur Franz dann doch abgeändert, was im Endeffekt nichts anderes heißt, als dass der Umfang der Grillspezialitäten erhöht wurde und lediglich Kleinstbereiche nicht gemacht wurden. Die angekündigten Dörrzwetschken im Speckmantel hat`s nicht gegeben und den Punsch hat`s auch nicht gegeben. Dafür wurde eine gehörige Menge 80%iger Rum in die Feuerzangenbowle gekippt und dadurch ist auch keine Traurigkeit über den Verlust der Dörrzwetschken und dem Punsch aufgetreten.

Total erfreulich war, dass unsere Mitglieder Martin Laihartinger und Emmerich eine geniale Vorspeise kreiert haben so wie dies unserem Wunsch entsprochen hat.

Jetzt wird man sich fragen aus was denn diese Vorspeise bestanden hat…. Details wie folgt:

Auf hauchdünn geschnittene Apfelscheiben (selbstverständlich mit ausgestochenem Kerngehäuse) wurde frischer Rucola Salat gegeben, welcher mit einer Marinade aus 3 verschiedenen Ölen, Apfelbalsam-Essig sowie diversen Gewürzen ergänzt wurde. Darauf kam dann ein verkehrt gebratenes Roastbeef (das heißt, dass es erst nach dem Garen die Kruste verpasst bekommen hat) und darüber wurden dann geröstete Walnusskerne gestreut. Weil unserem Franz aber auch das noch nicht exklusiv genug war, griff er diesmal ganz tief in die Zauberkiste.

Mit Zauberkiste ist das kleine Holzkisterl gemeint in welchem Franz eine schwarze Trüffel verpackt hatte. Diese hat er dann zur Freude aller Anwesenden in großzügigster Art und Weise darüber gehobelt…. Besser geht`s eigentlich nicht!

In weiterer Folge haben wir dann eine absolute Rarität aus dem Bereich des Federviehs in die Grillkugel gegeben. Ein Sulmtaler Kapaun….

Genauere Infos zur Rasse der Sulmtaler unter www.sulmtaler.at

Der Kapaun war einmal ein Gockel, leider musste der arme Kerl kastriert werden um ein Kapaun zu werden. Nach mindestens doppelt so langer Grillzeit wie man für ein normales Huhn benötigt, wurde er uns dann mit einer köstlichen Apfelknödelfülle serviert. Die Aromatik des Sulmtaler Kapauns war sehr speziell und ebenso die Konsistenz des Fleisches. Eine Spezialität eben.

Wie angekündigt wurde es in weiterer Folge dann etwas Amerikanisch mit einem gefüllten Truthahn, wobei es sich hier um ein besonders schönes Exemplar mit einem Gewicht von 8 kg gehandelt hat. Auch dieser war fein gefüllt und als Beilage dazu gab`s die angekündigten Reiberdatschi. Das Apel Chutney und der frisch gehobelte Krautsalat musste einer neuen Idee von Franz weichen, nämlich im Wok gebratenen frischen und wunderbaren Krautfleckerl.

Beim verspeisen des 4 Stunden am Spieß gegrillten Truthahns waren wir alle höchst erstaunt. Niemand von uns hatte bis zu diesem Zeitpunkt einen Truthahn in einer derartigen Qualität genießen können. Das Fleisch war unglaublich saftig und geprägt von einem unbeschreiblich gutem Geschmack. Besser geht es einfach nicht mehr. Der Alfons Schuhbeck würde sagen: da kann man nicht meckern..

Als krönenden Abschluss für das Ganze gab`s dann ganz was Feines. Hiezu haben wir auf einem Mürbteigboden in Calvados getränkte Apfelstücke verteilt und darauf eine Kugel Schokoladen-Eis gegeben. Damit dem Eis am Grill nicht gar zu heiß wird, haben wir es unter einer Haube aus Eischnee versteckt und die ganze Köstlichkeit für ein paar Minuten in den Kugelgrill gegeben.

Danach nichts wie raus damit und auf den Teller und rasch flambiert.

Zusammengefasst und abschließend kann man nur den Ausspruch des legendären Kaisers Franz Joseph zitieren – „es war sehr gut, es war sehr schön und es hat uns alle sehr gefreut“

 

Text - Luggy Brettbacher

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